Kategorie: Mittel bis Fortgeschrittene

  • Was wurde zuerst entdeckt: Melodisch Moll oder die Ganztonleiter?

    Was wurde zuerst entdeckt: Melodisch Moll oder die Ganztonleiter?

    In der faszinierenden Welt der Musiktheorie gibt es zwei Skalen, die besonders hervorstechen und deren Ursprünge und Entwicklungen oft diskutiert werden: die melodisch Moll-Skala und die übermäßige Skala. Diese Skalen sind nicht nur zentral für das Verständnis der westlichen Musiktheorie, sondern auch für die Komposition und die musikalische Analyse. Doch welche dieser Skalen kam zuerst, und wie haben sie die Musiklandschaft geprägt?

    Die Melodisch Moll-Skala: Eine Brücke zwischen Harmonie und Melodie

    Melodisch Moll-Skala
    Skalendiagramm Melodisch Moll

    Klassik

    Die melodisch Moll-Skala, bekannt für ihre einzigartige Tonfolge, die aufwärts und abwärts unterschiedlich ist, hat tiefe Wurzeln in der Musikgeschichte. Aufwärts angepasst, um eine harmonischere Verbindung zum Dominantakkord zu ermöglichen, zeigt sie eine erhöhte sechste und siebte Stufe, während sie abwärts traditionell wie die natürliche Moll-Skala verläuft. Diese Skala ist ein Paradebeispiel für die Verfeinerung der musikalischen Ausdruckskraft und wurde bereits in der Barock- und Klassikzeit in der westlichen Musiktheorie fest verankert.

    Jazz

    Im Jazz wird jedoch vor Allem die Aufsteigende Variante verwendet und Melodisch Moll aufsteigend oder Jazz-Moll genannt.

    Die Übermäßige Skala: Ein Sprung in die Moderne

    Die übermäßige Skala ist eine Skala, die ausschließlich aus Ganztonschritten besteht. Sie hat eine einzigartige Klangfarbe und Harmonik und wird häufig in der impressionistischen Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verwendet. Komponisten wie Claude Debussy haben die übermäßige Skala systematisch als kompositorisches Werkzeug eingesetzt. Diese Skala bricht mit traditionellen harmonischen Mustern und ermöglicht neue Wege der musikalischen Ausdrucksweise. Aus diesem Grund ist sie bei modernen und zeitgenössischen Musikern sehr beliebt.

    Pythagoras‘ Rolle

    Stellt sich die Frage: Könnte die Ganzonleiter auch bereits von Pythagoras entdeckt worden sein aufgrund ihrer mathematischen Einfachheit?

    Die Frage, ob Pythagoras oder die ihm zugeschriebene Schule die Ganztonleiter entdeckt haben könnte, ist faszinierend, insbesondere wegen der bekannten Faszination des Pythagoras für Zahlenverhältnisse und deren musikalische Anwendungen. Pythagoras (ca. 570–495 v. Chr.) und seine Anhänger legten den Grundstein für die mathematische Theorie der Musik, insbesondere durch die Entdeckung, dass angenehme musikalische Intervalle einfache numerische Verhältnisse zwischen den Längen von schwingenden Saiten aufweisen. Zum Beispiel entspricht das Oktavintervall einem Verhältnis von 2:1, die Quinte einem Verhältnis von 3:2 und die Quarte einem Verhältnis von 4:3.

    Obwohl die Pythagoreer ein tiefes Verständnis für die Beziehung zwischen Mathematik und Musik hatten, gibt es keine direkten historischen Belege dafür, dass sie speziell die Ganztonleiter entdeckt oder verwendet haben. Ihre musikalischen Untersuchungen konzentrierten sich hauptsächlich auf die Intervalle und die Harmonie, die durch die einfachen numerischen Verhältnisse erzeugt wurden, und weniger auf die Konstruktion spezifischer Skalen wie der Ganztonleiter.

    Die Chronologie der Skalenentwicklung

    Obwohl beide Skalen aus einer langen Tradition musikalischer Evolution hervorgegangen sind, deutet vieles darauf hin, dass die melodisch Moll-Skala in ihrer heutigen Form und Anwendung früher etabliert wurde als die übermäßige Skala. Die melodisch Moll-Skala diente als ein Mittel, um die Harmonik und Melodik in Moll-Kompositionen zu bereichern, lange bevor die übermäßige Skala in der impressionistischen und modernen Musik prominent wurde.

    Die Anwendung der melodisch Moll-Skala hat eine lange Tradition und wird eng mit der musikalischen Evolution des 19. und 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht. Sie wurde vor allem von Komponisten wie Claude Debussy in der impressionistischen Musik verwendet und eröffnete neue Möglichkeiten der musikalischen Ausdruckskraft. Im Vergleich dazu wurde die übermäßige Skala später in der Geschichte etabliert und fand vor allem in der impressionistischen und modernen Musik Verwendung. Die melodisch Moll-Skala diente schon lange zuvor als Bereicherung für die Harmonik und Melodik in Moll-Kompositionen.

    Die Ähnlichkeit von Melodisch Moll aufsteigend zu Ganzton

    Am Anfang ist eine Ähnlichkeit nicht sofort erkennbar. Wenn die A-Moll-Tonleiter um einen Halbton nach unten verändert wird, werden strukturelle Gemeinsamkeiten sichtbar.

    Fazit

    Die melodisch Moll- und die übermässige Skala sind beide faszinierende Beispiele für die Entwicklung der musikalischen Sprache und Harmonielehre. Während die melodisch Moll-Skala eine Brücke zwischen traditioneller Harmonie und Melodie bildet, öffnet die übermäßige Skala die Tür zu neuen musikalischen Ausdrucksformen und -strukturen. Beide Skalen haben die Musiktheorie und -praxis nachhaltig geprägt und werden weiterhin von Musikern und Komponisten auf der ganzen Welt erforscht und verwendet.

    Eine kleine Zusammenstellung von Songs welche speziell die Ganztonleiter berücksichtigen.

    Die Ganztonleiter auf Wikipedia.

    Die aufsteigende Melodische Moll-Tonleiter auf Wikipedia.

    Hervorragende Zusammenfassung für Tonleitern Rob Silver

  • 3-Klänge in A-Dur entdecken

    3-Klänge in A-Dur

    Grundsätzliche Gemeinsamkeiten

    Jedes Intervall kommt, wie üblich bei Umkehrungen, nur einmal vor. Alle Versionen beinhalten Barrées über 2 Saiten. Das Gemeinsame an allen Versionen der 3-Klänge in A-Dur ist, dass sie die erste Seite nicht benutzen. Jede Version der 3-Klänge in A-Dur zeichnet sich zudem durch eine klare Struktur aus. 3-Klänge sind gut bekannt und bieten sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen eine gute Übungsmöglichkeit. Durch das Spielen über Barrées werden zudem die Finger gestärkt und die Technik verbessert. Es lohnt sich also, die verschiedenen Versionen dieser Akkorde auszuprobieren und zu üben, um sie sicher und flüssig spielen zu können.

    Die 3-Klänge in A-Dur: Eine technische Übersicht

    Die 3-Klänge in A-Dur bieten eine interessante technische Herausforderung für Gitarristen. In allen Versionen dieser Akkorde gibt es gemeinsame Merkmale, die sie besonders machen. Hier ein Überblick über diese Eigenschaften und warum sie wichtig für das Gitarrenspiel sind:

    Gemeinsame Merkmale aller Versionen

    • Nichtbenutzung der ersten Saite: Ein markantes Merkmal dieser Akkorde ist, dass die erste Saite bei allen Versionen nicht verwendet wird.
    • Einmalige Intervallpräsenz: Wie bei den meisten Akkordumkehrungen üblich, kommt jedes Intervall nur einmal vor, was zur Klarheit der Struktur beiträgt.
    • Barrée-Technik: Alle Versionen beinhalten Barrées über zwei Saiten. Diese Technik ist entscheidend für die Ausführung und Klangqualität der Akkorde.

    Bedeutung und Nutzen

    • Klare Struktur: Jede Version der 3-Klänge in A-Dur ist klar strukturiert, was das Verständnis und das Erlernen der Akkorde erleichtert.
    • Übungsgelegenheit: Diese Akkorde sind sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Spieler eine ausgezeichnete Übungsmöglichkeit. Sie helfen dabei, die Barrée-Technik zu meistern und die allgemeine Fingerfertigkeit zu verbessern.
    • Stärkung der Finger: Das regelmäßige Üben dieser Akkorde stärkt die Finger und verbessert die Technik, was für fortgeschrittene Techniken auf der Gitarre unerlässlich ist.

    Grundstellungen

    Fingersätze – 3-Klänge in A-Dur

    Wir bemerken, dass die ersten drei Versionen einen gemeinsamen Fingersatz bei der Grundstellung haben. Nicht nur die richtige Handhaltung, sondern auch die Koordination der Fingerbewegungen sind entscheidend für ein gelungenes Gitarrenspiel. Es erfordert Übung und Geduld, um die Feinheiten des Fingersatzes zu meistern und das musikalische Potenzial voll auszuschöpfen. So können selbst schwierige Passagen mit Leichtigkeit gemeistert werden und ein harmonisches Klangerlebnis entstehen.

    Bei der vierten Version ändert sich der Fingersatz jedoch, um dadurch einen fliessenden Wechsel in die nächste Position zu gewährleisten. Daher ist es besonders wichtig, die Fingerpositionen genau zu studieren und zu verinnerlichen. Dadurch, dass der vierte Finger bei der vierten Version nicht verwendet wird, ergibt sich eine Streckung zwischen dem Zeigefinger und dem Mittelfinger.

    Formen

    Alle Formen sind identisch, da sie sich auf den gleichen Saiten/Bünden befinden.

    Erste Umkehrungen

    Fingersätze: 3-Klänge in A-Dur

    Die Fingersätze bei den ersten 2 Versionen sind identisch. Bei Version 3 und 4 sehen wir einen je einen kleinen Barrée, einmal mit 2. Finger und einmal mit dem 1. Finger, jedoch nur aufsteigend. Absteigend benützen sowohl Version 3 als auch Version 4 beide Male den Zeigefinger.

    Formen

    Bedingt durch die Stimmung der Gitarre sind die Griffbilder der Grundstellung für der Dreiklänge in A-Durauf der Gitarre auf den Saiten 4-6 alle gleich, da sie die ersten 3 Saiten nicht benutzen und sich der Grundton auf der sechsten Saite befindet. Diese Konsistenz in den Griffbildern erleichtert das Erlernen und Spielen dieser Akkorde auf der Gitarre. Jeder Grundakkord in dieser Konfiguration hat seinen Grundton auf der tiefsten (sechsten) Saite, wodurch die Form des Griffbildes unverändert bleibt. Dieses Wissen hilft nicht nur beim Spielen von A-Dur-Akkorden, sondern auch beim Verständnis und der Anwendung von Griffmustern auf andere Tonarten, da die relative Position der Noten zueinander gleich bleibt. Dies erleichtert die Navigation auf dem Griffbrett und fördert ein schnelleres und intuitiveres Spielen.

    Zweite Umkehrungen

    Fingersätze: 3-Klänge in A-Dur

    In der zweiten Umkehrung ändern sich jedoch viele Details. Bei Version 1 benötigen wir einen Barré-Griff mit dem Zeigefinger. Version 2 verwendet drei einzelne Finger, wobei der Grundton mit dem vierten Finger gespielt wird. Version 3 ist grundsätzlich identisch mit Version 1, jedoch wird der Grundton hier mit dem dritten Finger gegriffen, was die Anordnung der restlichen Finger verändert. Version 4 entspricht wiederum Version 2, allerdings liegen die Finger nun auf den obersten drei Saiten.

    Grundstellungen Oktaviert

    Fingersätze: 3-Klänge in A-Dur

    Unterschiedliche Fingersätze in der oktavierten Grundstellung

    Beim Erlernen verschiedener Techniken am Instrument stoßen wir auf die oktavierte Grundstellung, die in vier Varianten unterrichtet wird. Jede Version hat ihren eigenen Charakter, basierend auf der Auswahl der Finger für spezifische Töne. Hier eine detaillierte Aufschlüsselung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Versionen:

    Versionen 1 und 2

    • Fingersatz: Beide Versionen verwenden unterschiedliche Finger für jeden Ton, was eine klare Differenzierung im Fingersatz zeigt.
    • Merkmale: Diese Versionen sind besonders dafür bekannt, dass sie durch die Variation im Fingersatz eine breitere technische Basis legen.

    Versionen 3 und 4

    • Äusseres Erscheinungsbild: Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Versionen identisch zu sein.
    • Fingersatz: Der wesentliche Unterschied liegt im Gebrauch des Zeigefingers, der in beiden Versionen gleich ist.
    • Spezifische Unterschiede:
      • Version 3: Wechselt vom Ringfinger zum Mittelfinger auf der vierten Seite.
      • Version 4: Wechselt vom kleinen Finger zum Ringfinger auf der fünften Seite.

    Wechselnder Finger beim Grundton

    • Version 1 und 3: Hier wird der kleine Finger für den Grundton verwendet.
    • Version 2 und 4: In diesen Versionen kommt der Ringfinger beim Grundton zum Einsatz.

    Fazit

    Die Variationen in den Fingersätzen sind nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch essentiell für das Verständnis unterschiedlicher Spieltechniken. Durch das Studium dieser Unterschiede können Lernende ihre Fähigkeiten erweitern und ihre technische Flexibilität verbessern. Die oktavierte Grundstellung bietet dabei eine ausgezeichnete Grundlage, um die Feinheiten des Gitarrenspiel zu erkennen und zu meistern.

    D-Übermässig

    Links: Umkehrungen auf der Gitarre

  • Der übermässige Dreiklang mit Grundton D – 4 Varianten

    Leavitt’s „A Modern Method for Guitar Vol II“ ist das am wenigsten überarbeitete von der 3-Buch Serie was das Notenbild angeht, obwohl es auch essentielle Übungen enthält.

    Für meisterhaftes Gitarrenspiel ist das strategische Einsetzen von Fingersätzen ideal.

    Ich gehe hier auf D-übermässig ein. Das Problem bei Übermässig ist, dass es durchaus verwirrenden Charakter hat durch die Ähnlichkeit der Griffe. Hier muss man sie vergleichen und vor allem in der V-Lage auf die feinen Unterschiede im Fingersatz achten. Leavitt hat versucht, sinnvolle Fingersätze zu variieren soweit es ihm logisch erschien. Beim häufigen durchspielen wird man die Regelmässigkeiten erkennen. Ich empfehle jedoch, das Auswendigspiel nicht zu forcieren um so die kleinen Veränderungen der Fingersätze nicht aus den Augen zu verlieren. 

    Fingersätze mit der 6. Saite werden andernorts beschrieben.

    Der übermässige Dreiklang mit Grundton D

    Variante 1

    Der übermässige Dreiklang mit Grundton D

    Variante 2

    Der übermässige Dreiklang mit Grundton D Variante 2

    Der übermässige Dreiklang mit Grundton D

    Variante 3

    Der übermässige Dreiklang mit Grundton D

    Variante 4